Überblick: Feldsteinbau mit halbrundem Ostschluss, 15. Jh., Gestühl u. Empore 2. H. 18. Jh., Grünebergorgel 1886, Kanzelaltar 2. H. 19. Jh., eigenst. Holzturm um 1800, Glocke 1620.
Das Dorf Letzin und seine Kirche
In einer Urkunde von 1267 wurden dem Kloster Klosters Reinfeld / Holstein 40 Hufen Land in Letzin bestätigt. In dieser Zeit ist ein Vorgängerbau anzunehmen, die heutige Kirche wurde erst im 15. Jh. errichtet. Nach der Einführung der Reformation (in Pommern 1535) gehörte sie als Filialkirche zu Golchen, während Besitz und Patronat königlich waren. Seit 1997 gehört die Letziner Kirche zur Kirchengemeinde Hohenmocker. Der Außenfriedhof am Dorfrand wurde 1928 mit der Beisetzung des Siedlers Karl von der Ahe eröffnet und bekam 1959/60 eine Trauerhalle.
Architektonische Besonderheiten
Die Letziner Kirche ist ein Feldsteinbau mit Backsteinelementen. Markantes Merkmal ist der 30 m hohe Holzturm (um 1800) und der halbrunde Ostchorschluss der Kirche mit einem Fenster an der Südostseite. Die außen am Chorschluss sichtbare Rundbogennische (Bild 1) beherbergte ursprünglich wohl eine Heiligenfigur. Im Sims des Chorfensters ragt nach innen ein großformatiger Feldstein aus der Wand, darunter befindet sich eine rundbogig abgeschlossene Sakramentsnische, die in jüngerer Vergangenheit zugemauert wurde.
Das mit Backsteinen eingefasste Südportal der Kirche fällt in die Erbauungszeit, eine Kombination von Segment- und Spitzbogen. Die Fensteröffnungen geben Einblick in umfangreichere Bautätigkeiten um 1800. Die früheren Fenster waren deutlich kleiner; gut zu erkennen sind noch die Reste älterer Backsteinfassungen mit Steinen im Klosterformat neben den heutigen Fenstern (Bild 7). Das einst nahtlos umlaufende Putzfries ist seit diesen Umbauten nun mehrmals von Fenstern unterbrochen (Bild 8).
Innenausstattung und jüngere Sanierungen
Die Letziner Kirche verfügt über eine überwiegend klassizistische Inneneinrichtung, wenngleich kein einheitliches Konzept zu erkennen ist. Kanzelaltar (ca. 1883), Bänke und Empore (Ende 18. Jh.) zeigen unterschiedliche Stile. Die ursprüngliche Farbfassung des Altars war mit der in grauen Farbtönen gehaltener Illusionsmalerei auf der Altarrückwand und dem Unterteil der Kanzel identisch. Später erhielt der Altar einen Holzimitatanstrich („Bierlasur“). Die Gemeinde hat bei der Sanierung 2008 gegen die Bedenken des Denkmalschutzes ein helleres, geschlosseneres Farbkonzept durchsetzen können. Weitere Sanierungsmaßnahmen betrafen die Sicherung des Turmgebälks und die Verlegung einer Drainage im Sockelbereich, bei der die Letziner nicht nur spendeten, sondern auch tatkräftig mithalfen. Eine leichte Schräglage des Turms blieb erhalten, stellt aber kein statisches Problem dar.
Orgel und Glocke
Auf der Westempore steht die 1886 von Orgelbaumeister Barnim Grüneberg in Stettin erbaute Orgel. 1997 wurde sie dank vieler Spenden umfassend restauriert.
Die Bronzeglocke im Turm stammt aus dem Jahre 1620. Seit 2010 verrichtet sie wieder ihren Dienst, nachdem sie im Glockenschweißwerk Nördlingen restauriert wurde. Im Januar 2016 erhielt sie eine elektr. Läuteanlage. Eine Sammlung im Dorf hatte das nötige Geld (ca. 2000,- EUR) in wenigen Tagen erbracht.
Barrierefreiheit und Komfort: Die Kirche bietet Platz für 70 Gäste. Die Zuwegung ist eben, aber beschwerlich, der Kircheneingang ist nicht vollst. barrierefrei. Beheizbar ist nur die Winterkirche unter der Empore (15 Gäste). Es ist kein WC vorhanden. Schlüssel: Fam. K., Hausnummer 53.